Geschichte
Zeittafel Markt Helmstadt
6000 – 4000 vor Christus Bereits in der Jungsteinzeit leben Menschen in Helmstadt am Altersberg, am Ameisenberg und in der Hochstatt.
1250 – 450 vor Christus Keltische Siedlung „Am Roth“.
772 nach Christus Erste urkundliche Erwähnung. Der Kleriker Alwalah schenkt Helmstadt dem Kloster Fulda.
815 Eigentum des Klosters Fulda an Helmstadt wird im Vertrag von Retzbach bestätigt.
Um 1130 Die Grafen von Wertheim erhalten das Vogteirecht über Helmstadt.
1289 Heinrich Schätzlein wird Vogt auf der gräflichen Burg in Helmstadt.
1291 Erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei Helmstadt, die vermutlich eine Urpfarrei aus dem Beginn der Christianisierung war.
1359 Ältestes Steuerverzeichnis mit 67 Haushaltsvorständen (etwa 300 Einwohner). In dieser Steuerliste erscheinen die ersten heute noch existierenden Helmstadter Familiennamen wie Kempf, Rappelt und Hartmann. Im gleichen Jahr schenkt der Helmstadter Pfarrer umfangreiche Besitzungen an die Wertheimer Stiftskirche.
1410 Werden die Rechtsverhältnisse im Ort in einem Weistum festgehalten.
1466 Während einer Fehde zwischen dem Deutschen Orden und dem Grafen Johann von Wertheim werden die Dörfer Helmstadt, Roßbrunn und Uettingen niedergebrannt.
1476 Auftreten von Hans Böhm aus Helmstadt, genannt der Pfeifer von Niklashausen. Er wird am 19. Juli 1476 in Würzburg auf dem Schottenanger verbrannt
1525 Bauernkrieg – Helmstadter Bauern beteiligen sich am Überfall auf das Kloster Holzkirchen. Sie rauben auch das Helmstadter Pfarrhaus aus. Pfarrer Seubert flüchtet nach Wertheim und wird dort von dem mit den Bauern sympathisierenden Grafen verhaftet. Nach dem Ende des Aufstandes muss Helmstadt 1000 Gulden als Strafe bezahlen.
1528 Helmstadter Bauern überfallen zum zweiten Mal das Pfarrhaus und plündern dieses vollständig aus. Rädelsführer dieses Überfalls waren Endres Schmidt, Claus Fiederling, Stefan Weickert, Hans Baunach und Claus Schätzlein.
1529 Helmstadt und Holzkirchhausen werden evangelisch, erster Pastor wird Paulus Klug.
1556 Nach dem Aussterben der Wertheimer Grafen wird Nikolaus Haas Dorfherr.
1583 Als erster Helmstadter Lehrer wird Bernhard Schlüpfer als Teilnehmer einer Schlägerei genannt. Die Schule befand sich im damaligen Pfarrhaus, am Platz der heutigen Verwaltungsgemeinschaft.
1589 Helmstadt erhält sein Dorfsiegel und ein Gerichtsbuch.
1612 Helmstadt und Holzkirchhausen werden wieder katholisch und vom Hochstift Würzburg in Besitz genommen. Fürstbischof Julius Echter kauft das Haus der Eheleute Ditemer in der Schräggasse als neues Pfarrhaus. Sie mussten wegen ihres evangelischen Glaubens das Dorf verlassen. Der letzte evangelische Pfarrer Rieß flieht nach Wertheim.
1614 Huldigung an den Vogteiherrn Haller von Hallerstein, der die von Wertheim stets bestrittene Würzburger Lehenshoheit nun anerkennt.
1618 – 1648 Dreißigjähriger Krieg
1625 Der spanische General Don Verdugo ist mit seinen Einheiten im Dorf einquartiert .
1625 Sind Truppen des kaiserlichen Generals von Schönburg im Ort.
1631 Nach der Eroberung Würzburgs nimmt der schwedische Obrist Pfuhl Helmstadt in Besitz und erhält als Präsent einen goldenen Becher.
1632 Helmstadt und Holzkirchhausen werden bis 1634 wieder evangelisch unter Pfarrer Leonhard Thirius.
1632 Der schwedische General von Thurn quartiert 7 Wochen lang mit seinen Soldaten in Helmstadt.
1634 Kommen wieder kaiserliche Soldaten und plündern das Dorf hemmungslos aus. Der evangelische Pfarrer Thirius flieht nach Wertheim.
1645 Lagert der schwedische General von Königsmarck mehrere Wochen vor dem Dorf. Die Soldaten rauben alle Nahrungs- und Futtermittel.
1646 Sind wieder kaiserliche Truppen im Dorf und unternehmen von hier aus Raubzüge in die Umgebung. Mehrere dabei getötete Soldaten werden im Friedhof begraben.
1664 Erhält Christoph Andreas Imhoff, Neffe des letzten Dorfherren Haller, Helmstadt als Lehen.
1696 Am 20. Januar bricht ein Großbrand aus. Ausgangspunkt war dabei die Brauerei des Valentin Kaspar Schätzlein, die er im Gasthaus Stern eingerichtet hatte. Dabei brennen 5 Häuser und 14 Scheunen ab.
1719 Am 7. August brennen nach einem Blitzschlag in ein Haus am Anger große Teile des hinteren Dorfes ab. Vernichtet wurden 104 Gebäude mit sämtlichen Erntevorräten. Auch wurden "etliche vom Brandt ertappt und armselig gebraten", wie der damalige Propst des Klosters Unterzell schreibt.
1721 Erneuerung des Kirchenschiffes mit dem heute noch erhaltenen Ostchor.
1770 Am 1. Oktober erhält Helmstadt das Marktrecht.
1814 Infolge der Säkularisation (1803) kommt Helmstadt an Bayern.
1866 Im Krieg zwischen Preußen und Bayern wird Helmstadt Kriegsschauplatz. Prinz Ludwig, der spätere König Ludwig III. wird auf Helmstadter Gemarkung verwundet. König Ludwig II. besucht im November 1866 das Schlachtfeld in Helmstadt.
1909 Denkmalenthüllung am 3. Oktober, in Anwesenheit Prinz Ludwigs.
1914 Die Wasserleitung ersetzt die Dorfbrunnen
1914 – 1918 Im ersten Weltkrieg sind 48 Gefallene in Helmstadt und 12 aus Holzkirchhausen zu beklagen.
1920 Elektrisches Licht kommt in das Dorf.
1933 Nach den Wahlen zum Gemeinderat, bei dem die Zentrumspartei Bayerische Volkspartei eine Mehrheit erhält, werden die gewählten Gemeinderäte abgesetzt und durch Angehörige der NSDAP ersetzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus werden mehrere behinderte Mitbürger in Einrichtungen und Anstalten umgebracht.
1939 – 1945 Der Zweite Weltkrieg fordert 111 Gefallene und Vermisste von Helmstadt, 31 in Holzkirchhausen.
1945 Am Ostermontag, dem 2. April, marschieren amerikanische Soldaten in Helmstadt ein. Vorher hatte der Volkssturm noch das Dorf mit Panzersperren aus Leiterwagen verbarrikadiert. Diese wurden von Mitbürgern jedoch nachts wieder entfernt.
1965/66 Kirchenerweiterung
1967 Schulhausneubau
1972 Durch die Landkreisreform kommt Helmstadt vom Landkreis Marktheidenfeld an den Landkreis Würzburg.
1978 Bei der Gebietsreform wird Holzkirchhausen ein Ortsteil der Marktgemeinde Helmstadt. Im gleichen Jahr wird die Verwaltungsgemeinschaft für die Gemeinden Helmstadt, Holzkirchen, Neubrunn (bis 1980), Remlingen und Uettingen mit Sitz in Helmstadt gegründet.
Zeittafel Holzkirchhausen
815 Im Vertrag von Retzbach zwischen dem Kloster Fulda und dem Bistum Würzburg wird Gundihhenhus, vermutlich das spätere Holzkirchhausen, erstmals erwähnt.
1305 Die Kapelle St. Ägidius wird als Filiale der Pfarrkirche Helmstadt genannt.
1341 Erste Erwähnung eines Pfarrers in Holzkirchhausen
1449 Erlassen die Wertheimer Grafen ein Weistum über Holzkirchhausen, in dem die gültigen Rechtsverhältnisse im Dorf festgehalten werden.
1483 Stirbt der erste namentlich bekannte Holzkirchhausener Pfarrer Johann Greulich, ihm folgt Conrad von Thurn.
1529 Holzkirchhausen wird evangelisch und der Pfarrei Helmstadt angegliedert.
1568 Wird das Pfarrhaus vom Wertheimer Grafen an den Helmstadter Pfarrer Johann Heinrich verkauft.
1581 Bricht ein Großbrand aus, Geschädigte ersuchen daraufhin in Wertheim um Almosen.
1612 Holzkirchhausen wird würzburgisch und wieder katholisch
1613 Erhält Holzkirchhausen sein erstes Dorfsiegel.
1622 In diesem Jahr werden folgende Güter im Dorf genannt: Horantshof, Stebhub, Schlöringut, Schlörinhub, Heroltshof, Bauershof, Meeckleshub, Retzstadthub, Fronhof, Kempfenhub, Pfistershof, Hartmannshub, Zellinger Hof, Edelmannsgut, Bösehub, Millersgut.
1686 Das gemeinsame Dorfgericht mit Holzkirchen und Wüstenzell wird mit Sitz in Holzkirchhausen wiederbelebt.
1697 Stirbt der erste namentlich nicht bekannte Schullehrer Holzkirchhausens, ihm folgt Johann Reinhardt.
1698 Stürzt ein Teil der Kirche ein.
1713 Erfolgt der Neubau der Kirche.
1812 Ziehen Soldaten Napoleons auf ihrem Weg nach Russland an Holzkirchhausen vorbei.
1844 Holzkirchhausen wird Kaplanei und erhält wieder einen eigenen Seelsorger.
1978 Verlässt der letzte Holzkirchhausener Seelsorger Pater Aust den Ort.